Schlagwort-Archive: Komödie

Flight Girls

Donna (Gwyneth Paltrow) bekommt seit ihrer Kindheit immer wieder gesagt, dass sie es nie zu etwas bringen wird und sie glaubt dies auch. Trotzdem möchte sie ihr kleines Kaff verlassen um die Welt zu sehen. Bisher glaubte sie dies mit ihrem Freund zu erreichen, aber diese Träume zerplatzen schlagartig als er sie verlässt. In ihrer Trauer ist sie am Boden zerstört, bis sie in einer Fernsehsendung die Geschichte einer Stewardess (Candice Bergen) hört, die angefangen hat wie sie, aber ihre Träume verwirklicht hat, dort droben, über den Wolken. Bald darauf fängt sie bei einer kleinen Fluggesellschaft an und trifft dort Christine (Christina Applegate), die auch Stewardess werden will. Es ist nicht das, wovon sie geträumt haben, aber es ist ein Anfang. Bei einem kleinen Bootsausflug lernt sie dann auch noch Ted (Mark Ruffalo) kennen, einen abgebrochenen Jurastudenten. Beide sind sich sofort sympathisch, doch bevor sie sich besser kennen lernen können, beschließen Donna und Christine ihrem Traum nachzujagen und beginnen die Ausbildung zu einer professionellen Flugbegleiterin bei Royalty Airlines unter dem wachsam schielendenen Auge von John (Mike Myers). Donna ist die Kursbeste und träumt schon von Paris und internationalen Flügen in der ersten Klasse, doch nach dem Abschlusstest kommt alles anders. Christine wird auf die internationalen Routen versetzt, während Donna auf Kurzstreckenflügen versauern muss. Aber sie beschließt nicht aufzugeben und will es beim nächsten Test noch einmal versuchen. Und während sie das eine Jahr wartet, bis sie wieder getestet werden kann, tritt Ted wieder in ihr Leben.

Für eine Liebeskomödie ist Flight Girls nicht besonders komisch. Abgesehen von dem latenten Klamauk und Myers, habe ich grade mal einen Witz im Film gesehen. Aber heutzutage schimpft sich ja alles, was sich nicht halbwegs einordnen lässt, eine Komödie. Leider ist der Film auch nicht sehr interessant und zu keinem einzigen Zeitpunkt überraschend. Gerade Anfangs werden auch immer wieder Charaktere vorgestellt, die wichtig zu sein scheinen, aber dann verschwinden sie sehr schnell sang- und klanglos wieder. Vermutlich haben die Schauspieler die Flucht ergriffen, nachdem sie gemerkt haben auf was für eine lahme Nummer sie sich da eingelassen haben. Die Schauspielerei ist so künstlich, dass auch Paltrow und Myers nichts mehr für den Film tun können. Es gibt durchaus ein paar nette Momente im Film, aber auch Paltrow und Appelgate im Bikini reißen es für die Männer nicht wirklich raus. Langweilig, kitschig und nicht komisch. Ganz gewiss kein Film den man gesehen haben muss.

Wertung: 1/6
Originaltitel: View from the Top
Link: IMDB

Fluch der Karibik

Die Weiten der Karibik sind nicht mehr sicher für Seefahrer, noch nicht einmal sicher für gestandene Piraten. Denn die Gewässer werden von einem verfluchten Schiff heimgesucht, auf dem eine Mannschaft von untoten Piraten auf Kaperfahrt ist. Furchteinflößender Kommandant dieses Schiffes, der Black Pearl, ist Kapitän Barbossa (Geoffrey Rush). Ein ganz anderer Kapitän, oder zumindest jemand der vorgibt einer zu sein, ist Jack Sparrow (Johnny Depp), ein dekadenter aber großspuriger Tagedieb, der ständig zwischen Genie und Wahnsinn pendelt. Barbossa hat Jack einst verraten, deshalb ist dieser hinter der Black Pearl her, um sich an dem wandelnden Leichnam zu rächen. Doch erst einmal benötigt er dafür ein schnelles Schiff, was sich allerdings als schwierig gestalten dürfte, denn kaum ist Jack auf einer Insel unter britischer Krone gelandet, landet er gleich nochmal und zwar hinter Gittern. Bald darauf wird die Insel von dem Geisterschiff angegriffen und Elizabeth Swan (Keira Knightley), die hübsche und eigenwillige Gouverneurstochter, wird von den vermoderten Piraten entführt. Ihr heimlicher Verehrer Will Turner (Orlando Bloom) ist sofort zur Rettung bereit, doch steht damit leider allein auf weiter Flur. Niemand traut sich auf See hinaus und auch die Armee mit Elizabeths Vater und ihrem Fast-Verlobten sieht keine Chance auf Rettung. Will braucht jemanden der sich mit Piraten auskennt, jemanden der über die Black Pearl Bescheid weiß, jemanden der wagemutig und vor allem verrückt genug für ein solches Unternehmen ist. Jemanden wie Jack Sparrow!

Eine sehr unterhaltsame Piratenkomödie, die Disney da auf die Leinwand bringt. Sie ist nicht so gruselig, wie man vorher aufgrund des Trailers meinen könnte, in der Tat gibt es nur eine Handvoll Schreckmomente, aber nichts Wildes. Auch schwächere Gemüter können sich den Film problemlos anschauen. Und das lohnt sich auf jeden Fall, denn Fluch der Karibik ist, wie schon gesagt, sehr unterhaltsam und komisch. Die Story ist interessant und gut gelungen. Leider ist die Schauspielerei nicht ganz so gut wie man erhofft hat und viele Charaktere sind zu oberflächlich, gerade Bloom und Knightley wirken teilweise etwas zu hölzern, aber sind deshalb trotzdem nicht schlecht. Johnny Depp zeigt sich wiederum von seiner besten Seite und zieht den Film um einiges nach oben. Besonders sei hier zu erwähnen, dass man ihm freie Hand gelassen hat, was die Festlegung der charakterlichen Eigenschaften seiner Rolle angeht. Das Ergebnis ist eine an Keith Richards angelehnte Darstellung die hervorragend hinein passt und erneut das Können von Depp, in vermutlich einer seiner besten Rollen, beweist. Die Spezialeffekte sind gut und lassen die untoten Piraten zu einem überzeugenden neuen Leben erwecken. Die Regiearbeit von Gore Verbinski ist, wie nach The Ring zu erwarten, solide und der Soundtrack passt einfach gut in die Atmosphäre. Fluch der Karibik ist mal wieder eine Komödie, die ihren Namen auch zurecht verdient, auch wenn sich der eine oder anderer Gag verläuft. Es ist schön, dass das gute, alte Genre der Piratenfilme noch nicht ganz ausgestorben ist. Angelehnt ist das Ganze übrigens an eine Attraktion aus den Disney Parks (und nicht umgekehrt), die sich großer Beliebtheit erfreut, inzwischen wohl sogar noch mehr. Es ist auf jeden Fall ein empfehlenswerter Film. Wer die Monkey Island Computerspiele kennt und mag, wird von dem Film begeistert sein. Und für die Leute, die Komödien und Piraten nicht mögen, gibt es immer noch Keira Knightley, Orlando Bloom und natürlich Johnny Depp. Ohne letztgenannten wäre der Film vermutlich leider nicht so gut geworden. Also stellt die Säbel beiseite, schnappt euch ne Buddel voll Rum und genießt das Piratenrevival.

Wertung: 5/6
Originaltitel: Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl
Link: IMDB

Werner – Gekotzt wird später!

In eine langen durchzechten Nacht beschließen Werner, Andi und Herbert, dass es so nicht weitergehen kann. Sie brauchen einen König. Und wie es sich für ein solch nobles Unterfangen gehört, wird der neue Herrscher in einem königlichen Wettstreit auserkoren, dem Würfeln. Dieser harte und entbehrungsreiche Wettkampf wird am Ende durch Werner entscheiden, der sogleich Staatsurlaub anordnet, damit die drei nach Korsika fahren um Flachköpper zu machen. Gesagt getan, die königliche Karosse wird beladen und los geht die wilde Fahrt. Und wild ist sie in der Tat, denn schon bald ist die herrschaftliche Kutsche am Ende. Doch Rettung ist in Sicht, ein Schlitten der einem Kaiser würdig wäre steht nicht weit entfernt. Dank der königlichen Autorität ist es den Gefolgsleuten des Herrschers möglich dieses edle Gefährt von den verdutzten, aber geehrten Untertaten zu annektieren. Und während der Fürst und seine Gefährten das neue Fortbewegungsmittel einweihen, bemerken sie, dass es Zeit wird für einen neuen König. Und so beginnen auf dem Weg zum französischen Eiland die Spiele von neuem…

Werner, Ikone der deutschen Comickultur, endlich kommt der lang erwartete vierte Teil der Brösel-Saga ins Kino. Und es beginnt mit der mindestens genau so lang erwarteten zweiten Halbzeit des Campingplatzfußballspiels. Das war dann leider auch schon der Höhepunkt des Films und dabei nicht mal annähernd so gut wie im ersten Teil. Der Film schwächelt ziemlich und auch wenn es gegen Ende etwas besser wird, so kann der neue Werner nicht wirklich überzeugen. Zuviel Mangel an Originalität, zuviel alte Gags, zuviel platter Fäkalhumor. Ich weiß, dieser Humor ist zentraler Bestandteil der Wernercomics, aber ich bin kein Fan dieser Gags und besonders nicht wenn es übertrieben wird. Der Zeichenstil ist mit der Zeit gegangen, allerdings nicht weit genug, denn die eingebauten Computergrafiken fallen doch noch sehr auf. Leider ist der neue Werner zwar nicht schlecht, aber dennoch enttäuschend und somit ist wohl die letzte Chance für den Wernererfolg auf der großen Leinwand vergeigt worden. Er ist zwar nicht so schlimm wie der dritte Teil, aber meilenweit vom Ersten entfernt.

Wertung: 3/6
Link: IMDB

Boat Trip

Jerry (Cuba Gooding Jr.) geht’s tierisch gut, denn heute will er seine Freundin Felicia (Vivica A. Fox) fragen ob sie ihn heiraten will. Er nimmt sie mit auf eine Ballonfahrt und macht ihr den Antrag. Und natürlich sagt sie… Nein. Jerry ist am Boden zerstört. Wochenlang ist er zu nichts zu gebrauchen, bis sein Freund Nick (Horatio Sanz) die glorreiche Idee hat, bei einer Kreuzfahrt teilzunehmen, um sich dort an die Bordschönheiten ran zu machen. Gesagt getan, sie buchen den Trip. Leider auf dem falschen Schiff, denn sie landen auf einer Schwulkreuzfahrt. Der Trip ist ein Desaster, denn die beiden sind hier völlig fehl am Platz. Verzweifelt versuchen sie das beste draus zu machen. Und so fällt Jerry eines Abends sturzbetrunken in den Pool. Doch bevor er ertrinkt, wird er von Gabriela (Roselyn Sanchez) gerettet. Sie entpuppt sich als die einzige Frau auf dem Schiff, gibt Tanzstunden und scheint Jerrys absolute Traumfrau zu sein. Die Sache hat nur einen Haken. Sie ist genervt von normalen Männern die sie immer angraben. Deshalb ist sie auf dem Schiff, wo nur Schwule sind und sie somit keine Angst haben muss, wenn ihr diese zu nahe kommen. Und natürlich beteuert daher Jerry seine Homosexualität.

Die Grundidee dieser Komödie ist ganz nett. Aber die Story ist so löchrig, mies und berechenbar, dass man es mal wieder nicht geschafft hat einen halbwegs brauchbaren Film daraus zu machen. Sicher, der Film ist durchaus witzig, allerdings dafür auch ziemlich lächerlich. Am lächerlichsten finde ich das schwedische Sonnenbadeteam. Ja, das haben die echt eingebaut und es ist so idiotisch wie es klingt, wenn auch nett anzusehn. Der Film trieft nur so vor Klischees und die subtile Botschaft, das Homosexuelle auch nur Menschen sind… nun, man hat es zumindest versucht, aber mehr als ein schwacher Versuch kommt auch nicht rüber, wodurch die Botschaft des offensichtlichen fast schon beleidigend wird. Die Schauspielerei lässt sehr zu wünschen übrig, als Einziger sei hier Roger Moore zu würdigen, der einen Gastauftritt hat. Aber über eines hat mich an diesem Film nachdenklich gestimmt. Sind Filmteams wirklich so dumm? Nicht wegen des Films selbst, aber irgendwie hing hin und wieder mal ein Micro im Bild. Es war nicht mal komisch als Gag eingebaut, es war einfach da. Entweder saudumm oder ein Gag den niemand versteht, weil es ihn nicht gibt. Es lohnt sich nicht wirklich in den Film reinzugehen. Wegen der paar Gags, kann man auch ne Witzseite lesen, ist billiger.

Wertung: 2/6
Link: IMDB

Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen

Melanie Carmichael (Reese Witherspoon) ist der aufstrebende Star am New Yorker Modehimmel. Um das Glück perfekt zu machen, hält ihr wohlhabender Freund Andrew Hennings (Patrick Dempsey), der Sohn der Bürgermeisterin, um ihre Hand an. Frisch verlobt, muss sie sich schnellstens um ein altes Problem kümmern. Sie muss die Scheidung mit ihrem Ehemann Jake (Josh Lucas) vollständig über die Bühne bringen. Eine Ehe von der in New York niemand etwas ahnt. Jener hat es bisher noch nie geschafft die Scheidungspapiere zu unterschreiben, also fährt Melanie persönlich zurück in ihre Heimat Alabama, um sich darum zu kümmern. Doch Jake ist immer noch nicht einsichtig und so sitzt die frischverlobte Ehefrau hier erst mal fest. Sie nutzt die Zeit mehr oder weniger freiwillig, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, welche leider nicht so rosig ist, wie man in New York glaubt.

Und wieder mal eine Liebeskomödie. Die Schauspielerei ist recht gut. Reese Witherspoon zeigt sich hier von ihrer besten Seite. Sie stellt die hin und her gerissene Frau gut dar, welche sich zudem noch mit ihrer, für sie frustrierenden, Vergangenheit auseinander setzen muss. Auch ihre beiden Verehrer stehen ihr in der Schauspielerei nicht nach. Die meisten Sekundärcharaktere können ebenfalls durchaus überzeugen. Die Grundidee ist originell, jedenfalls soweit es das klischeebehaftete Genre zulässt. Die Umsetzung kann einige erfrischende Pluspunkte liefern. So sind beide Verehrer wirklich gute Kerle und man kann gut nachvollziehen, dass die Entscheidung schwer fällt. Auch werden hier die amerikanischen Südstaatler nicht von der üblichen zurückgebliebenen Seite gezeigt, sondern in einem realistischen, aber traditionsbewussten Licht dargestellt. Die geheimnisvolle Vergangenheit wird auch gut nach und nach aufgedeckt. Aber es ist berechenbar und wer den Trailer gesehen hat, oder nur den deutschen Untertitel ließt, weiß wie die Grundgeschichte abläuft. Insgesamt ist der Film natürlich voller Klischees, dennoch nicht so schlimm wie man es von derartigen Filmen gewohnt ist. Trotzdem fehlt der Story etwas. Es ist zu einfach. Und noch etwas wichtiges fehlt. Humor. Für eine Liebeskomödie, wird zwar genug Romantik geboten, aber zu wenig Humor. Aber es ist besser als der sonstige Schund, der einem aus dem Genre vorgesetzt wird.

Wertung: 4/6
Originaltitel: Sweet Home Alabama
Link: IMDB