Archiv der Kategorie: Filmkritik

Safecrackers oder Diebe haben’s schwer

Durch einen unglücklichen Zufall wird Cosimo bei einem Autodiebstahl erwischt und landet im Kittchen. Dort trifft er auf einen Lebenslänglichen, der ihm von einem großen Coup erzählt, der noch offen ist. Das ist die Gelegenheit für Cosimo sein Meisterstück zu liefern. Doch blöderweise sitzt er ja hinter Gittern und kann so nichts machen. Also muss jemand her der einspringt und die Schuld auf sich nimmt. Cosimo würde dafür auch was springen lassen. Aber es ist wohl nicht so leicht jemanden hierfür zu finden, vor allem wenn man so unbeliebt ist wie Cosimo. Alle nacheinander sagen sie ab, doch erfahren durch Geschwätzigkeit von dem großen Coup. Endlich findet sich einer, der die Schuld auf sich nimmt, Pero. Nur stellt er sich dabei so blöd an, dass er auch eine Haftstrafe bekommt. Hinter Gittern erzählt Cosimo ihm dann alle Details des Plan. Und mit diesem Wissen verlässt Pero das Gefängnis, denn seine Strafe ist auf Bewährung. Draußen sucht er sich ein paar Leute für den Einbruch, die aber alle so wenig in der Birne haben wie er.

Die typische Gaunerkomödie. Fünf Leute wollen einen Safe knacken haben aber null Plan. Die Schauspieler sind gut, die Rollen haben Tiefe. Der Film ist witzig und hat ein paar gute Running Gags, wie den Gangsterjargon oder die eintönigen Flüche von Cosimo. Aber etwas fehlt. Die Story. Die Geschichte ist an sich flach und kurz. Da wo man denkt, dass es richtig los geht, ist sie schon fast vorbei. Deshalb ist es leider eine Verschwendung von Talent. Die einen werden den Film mögen, die anderen nicht. Aber meiner Meinung nach kann man für das Geld besser die Pate Trilogie, der Clou und Ocean Eleven aus der Videothek holen. Da hat man Gangster, Atmosphäre, Komödie und sogar den Clooney Effekt, welcher eine kleine Rolle im Film hat.

Wertung: 2/6
Originaltitel: Welcome to Collinwood
Link: IMDB

On the Line

Kevin (James Lance Bass) hat seit je her ein Problem. Wenn es um wirklich wichtige Sachen geht, kneift er den Schwanz ein. Ob es nun darum geht sich die schwer verdienten Lorbeeren für etwas einzuheimsen oder darum seiner Traumfrau näher zu kommen, er schafft es nicht. Und das mit der Traumfrau ist mal wieder der Fall. Während er in der U-Bahn sitzt und plötzlich anfängt laut zu Al Green aus seinem Diskman zu singen, lernt er Abbey (Emmanuelle Chriqui) kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und entdecken mehr und mehr Gemeinsamkeiten. Alles läuft perfekt, bis sich ihre Wege trennen. Und dort kommt Kevins Problem wieder zu Tage. Er schafft es nicht sie nach ihrem Namen oder ihrer Telefonnummer zu fragen. Tage später fasst er dann aber doch seinen Mut zusammen und fängt an „Fahndungsplakate“ nach ihr in der ganzen Stadt aufzuhängen. Die Presse betitelt dies fortan als romantischste Aktion aller Zeiten, was ihn zum größten Frauenschwarm aller Zeiten macht. Doch ob auch Abbey davon Wind bekommt?

Hach ja, wie romantisch. Nein, lasst es mich anders formulieren. Hach ja, wie absolut kitschig und lächerlich. Was haben wir hier? Ein junger Mann der seine Traumfrau findet, aber sie nicht wiederfindet. Die Grundidee ist schon mal nicht originell, aber das wäre ja nicht so schlimm. Die Story ist dafür origineller. Nur absolut mies umgesetzt. Gequälte Gags, triefender Kitsch und vor allem berechenbarer als die Quadratwurzel aus 1. Es ist wirklich schlimm, ein kleiner Storystrang wird angeschnitten, jeder denkt sich was wohl das Ende davon wäre… und es tritt ein, skrupellos. Und was die schauspielerischen Leistungen angeht. Eher durchschnittlich, bis schlecht, wenn man den Hauptdarsteller betrachtet. Gesamt gesehen ist der Film einfach nur dumm und den Eintritt nicht wirklich wert. Wenn man auf solche Filme steht, dann wird’s ganz ok sein, bitte. Doch wenn nicht, oder man neutral ist, würde man seine Abneigung nur bestätigt oder verstärkt fühlen. Na gut, eine gute Sache hat der Film doch. Al Green, welcher ein paar mal auftritt. Aber das war’s auch schon. Und über die restliche Musik, welche aus viel zu lautem Boygroupgejaule besteht, reden wir erst gar nicht.

Wertung: 2/6
Link: IMDB

Die Vier Federn

Großbrittanien 1884. Harry Faversham (Heath Ledger) gehört zusammen mit seinen Kameraden zu einem angesehenen Offiziersregiment ihrer Majestät, der Königin. Sie führen ein Leben voll Ehre, Kameradschaft und Freude. Bis das Regiment eines Tages in den Krieg im Sudan einrücken soll. Harry, der sich gerade frisch mit Ethne Eustace (Kate Hudson) verlobt hat, bekommt es mit der Angst zu tun und tritt deshalb aus dem Militär aus. Von diesem Zeitpunkt wenden sich seine Freunde und Kameraden, sein Vater und sogar seine Verlobte von ihm ab. Drei seiner engsten Kameraden und Ethne geben ihm außerdem noch je eine weiße Feder, das Zeichen der Feigheit. Als Harry eines Tages hört, dass die Lage im Sudan schlecht ist, kann er mit seiner Schande nicht weiterleben und folgt dem Regiment, um seinen Freunden beizustehen. Versteckt im Hintergrund versucht er ihnen zu helfen und trifft dabei auf Abou Fatma (Djimon Hounsou), der sich ihm als Schutzengel anschließt, da Gott ihm Harry über den Weg geschickt hat. Währenddessen fängt einer von Harrys alten Kameraden und engster Freund, Jack Durrance (Wes Bentley), an, mit Ethne anzubandeln.

Womit die Story dieses Dramas nur knapp angerissen wäre. Hierbei handelt es sich um die siebte oder noch höhere Verfilmung des gleichnamigen Romans von A.E.W. Mason. Die Story ist tiefgründig, spannend, emotionell und gut umgesetzt. Man glaubt anfangs gleich zu wissen wie der Film weiter gehen wird, weil es nach den üblichen Klischees aussieht und wird deshalb gelangweilt. Aber sobald es richtig los geht, wird man immer wieder überrascht und unterliegt der Spannung und Atmosphäre des Films. Auch Kameraführung und die Choreografie, besonders in der Schlachtszene können überzeugen. Es gibt leider ein paar Dinge die nicht richtig zur Geltung kommen, wie die Beziehung von Harry zu Ethne und vor allem der Abbruch als sie ihm die letzte Feder gibt, was gar nicht dargestellt wird. Das ist einer der Punkte die vor allem Kenner der Story anmeckern werden. Aber trotz solch kleiner Mängel ist dies ein hervorragender Film und absolut sehenswert. Ach ja, man mag sich an das Motto von Blackhawk Down erinnert fühlen, das keiner zurückgelassen wird. Aber keine Sorge, der Film hier ist anders und viel besser.

Wertung: 5/6
Originaltitel: The Four Feathers
Link: IMDB

Super Troopers – Die Superbullen

Ein kleines Stück Highway in Vermont wird von einer kleinen Mannschaft State Troopers kontrolliert. Diese Jungs tun alles um ihren Spaß zu haben. Sei es Spiele mit den Verkehrssündern, in denen z.B. gewettet wird wie oft man Miau sagen kann oder sei es ein Ahorn Sirup Wetttrinken. Eigentlich eine schöne Zeit, wenn da nicht die Cops aus der Stadt wären, die immer mehr im Gebiet der State Troopers wildern, was einen ständigen Konflikt zur Folge hat. Bis eines Tages eine Leiche gefunden wird und dadurch ein Interessenskonflikt der Zuständigkeiten entsteht. Zu allem Überfluss stehen die State Troopers kurz vor dem aus, denn durch ihre Nachlässigkeit besteht nun Gefahr das ihre Dienststelle dicht gemacht wird. Um diese und ihren Ruf zu retten wollen sie sich noch einmal zusammen reißen… aber nicht immer genügt ein leichter Wille allein.

Dieser Komödie fehlt es an Biss. Die Scherze sind meist berechenbar und mangeln an Niveau. Es ist die typische Geschichte einer herunter gekommenen Einrichtung, die chaotisch ist und sich noch mal mit mangelndem Erfolg zusammenzureißen versucht. Nicht besonders originell, gab’s schon haufenweise und ist hier auch etwas mangelhaft umgesetzt. Eine leichte Samstag Abend Unterhaltung, aber nicht unbedingt den Kinoeintrittspreis wert. Außer natürlich man steht auf den etwas niveaulosen Humor, dann hat man bestimmt ne tolle Zeit. Könnte schlimmer sein.

Wertung: 2/6
Originaltitel: Super Troopers
Link: IMDB

Hard Ball

Conor O`Neill (Keanu Reeves) verdient seinen Lebensunterhalt damit, dass er Eintrittskarten auf dem Schwarzmarkt verhökert. Nebenbei versucht er sich immer wieder mit Wetten, aber hat hier kein Glück, weshalb er in tiefen Schulden und damit auch in Ärger steckt. Ein Freund will ihm etwas aushelfen, allerdings nicht ohne Gegenleistung. Er will das Conor ein Baseball-Team von Ghetto-Kids trainiert. Widerwillig nimmt er den Job an, doch mit der Zeit lernt er die Kids und damit auch ihre Probleme kennen.

Ein Drama, ein etwas kitschiges, um genau zu sein. Eigentlich wird nix Neues gebracht, alte Klischees werden fleissig aufgewärmt und in einem etwas fad schmeckenden Brei vorgesetzt. Ich weis nicht, aber das hundertste Team junger Sportler, die von unten nach oben kommen, macht die Grundidee irgendwie nicht besser. OK, er ist nicht so schlimm geraten und bietetetwas Storytiefe, doch vom Hocker haun tut er wirklich nicht.

Wertung: 2/6
Link: IMDB