Gefühle, die man sieht… – Things you can tell

Ein Episodenfilm über fünf Frauen und kurzen Einblicken in ihre Leben, die mehr oder weniger lose miteinander verknüpft sind. Allen verlangt es nach etwas, alle versuchen mit ihren unterschiedlichen Leben auf ihre Weise klar zu kommen. Dr. Keener (Glenn Close) ist Ärztin und alleinstehend. Sie kümmert sich fürsorglich um ihre alte gebrechliche Mutter. Eines Tages lässt sie sich von der Freundin einer Bekannten die Tarotkarten legen, um mehr über sich selbst zu erfahren. Rebecca (Holly Hunter) hingegen ist Managerin einer Bank. Sie hat nebenbei einige Affären, auch mit verheirateten Männern. Während einer Zigarettenpause freundet sie sich mit der Obdachlosen Nancy an, die ihr erstmals sehr bestimmt die Meinung sagt. Rose (Kathy Baker) ist eine alleinstehende Mutter. Sie führt zusammen mit ihrem etwas vorlauten und frühreifen Sohn ein angenehmes, aber einsames Leben. Doch eines Tages zieht der kleinwüchsige Albert im Haus gegenüber ein und weckt ihr Interesse. Christine (Calista Flockhart) ist lesbisch und nicht allein. Aber ihre Partnerin Lilly leidet offenbar an Krebs und wird nicht mehr lange zu leben haben. Carol (Cameron Diaz) ist blind und lebt mit ihrer Schwester Kathy zusammen, die gerade an einem Selbstmordfall einer alten Schulfreundin arbeitet. Carol hat ein gesundes Liebesleben, besser als das ihrer Schwester. Doch welche von den beiden ist unglücklicher?

Wie schon gesagt ein Episodenfilm. Solche Filme werden nur selten in großem Rahmen gedreht. Der Film kam auch schon 2000 in die amerikanischen Kinos und hat es erst jetzt nach Deutschland geschafft. Ich bin hin und her gerissen was diesen Film betrifft. Der Titel ist wirklich sehr treffend, man kann die Gefühle sehr gut sehen bei den Darstellerinnen. Man sieht ihre Angst, ihre Zweifel, ihre Sorgen, ihre Freude, ihre Sehnsüchte, ja man sieht ihnen einfach an, was sie fühlen. Eine Frau die anderen weh tut ohne es zu merken, eine Frau die gefestigt ist und Aufgrund dessen zerbricht. Auch die Nebendarsteller wie Penelope Allen, Amy Brenneman oder Danny Woodburn stehen den Hauptcharakteren in nichts nach. Die schauspielerische Leistung ist hervorragend. Auch die Geschichten und die ganze Ausarbeitung sind sehr gut gelungen. Man könnte sagen, dass die Hauptdarsteller unlogisch unglaubwürdig reagieren. Aber das ist Betrachtungssache. Kein Mensch reagiert gleich. Das Leben ist nun mal nicht wie in Pretty Woman. Und so mag man vielleicht normal nicht nachvollziehen können, wieso sich die Personen so verhalten, aber für die Charaktere ist es beispielhaft, passend und so doch wieder nachvollziehbar. Auf der negativen Seite ist der Film aber auch einfach nur langweilig. So und hier startet wieder mein persönliches kleines Dilemma. Der Film ist gut gemacht, aber langweilig. Bewegend, aber nicht unterhaltend. Gute Note oder schlechte Note, das ist hier die Frage. Ich entscheide mich für das Mittelmaß. Jeder muss selbst wissen ob ihm ein solcher Film gefallen kann. Von der filmerischen Leistung her lohnt er sich allemal, aber wer Spaß will, sollte besser woanders reingehn. Man kann zwar Witze über den Film machen, aber wer in diesen Film geht, will ihn genießen, da stört man dann nur wenn man es nicht genau so sieht.

Wertung: 3/6
Originaltitel: Things You Can Tell Just by Looking at Her
Link: IMDB

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