Archiv der Kategorie: Filmkritik

Der Herr der Ringe: Die zwei Türme

Die Minen von Moria unter den eisigen Bergen. Gandalf kämpft gegen den Balrog, selbst als beide mit der Brücke hinabstürzen, kämpfen sie weiter gegeneinander. Sie stürzen ewig, bis hinunter in eine riesige Höhle. Frodo wacht auf. Nur ein Alptraum. Ein Alptraum der aber leider Realität ist. Gandalf ist tot und die Gefährten wurden getrennt. Frodo ist weiter auf dem Weg nach Mordor, um den einen Ring zu vernichten. Er wird nur begleitet von seinem getreuen Freund und Gärtner Sam. Merry und Pippin wurden von den Urukai entführt und Aragorn, Legolas und Gimli sind ihnen auf den Fersen, um die beiden Hobbits zu befreien. Frodo und Sam merken schnell, dass auch sie verfolgt werden, nicht nur von den Schergen Saurons. Nein, noch jemand anderes ist hinter ihnen her. Sie stellen den Verfolger eines Nachts, es ist Gollum, der hinter dem Ring – seinem Schatz – her ist. Im Austausch für seine Sicherheit, will er seinen neuen Herrn, den Ringträger, nach Mordor führen. Unterdessen machen die Urukai zum ersten mal nach Tagen Rast. Sie haben Hunger und für manche stehen Hobbits auf dem Speiseplan. Doch bevor sie ihr kleines Mahl zu sich nehmen können, tauchen Reiter aus der Dunkelheit auf und greifen die Urukai an. Am nächsten Tag treffen Aragorn, Legolas und Gimli auf diese Reiter. Bei jenen handelt es sich um getreue, aber verstoßene Krieger des Königreiches Rohan. Ihr König Théoden scheint unter Einfluss von Saruman dem Weißen zu stehen und tut nichts gegen die einfallenden Horden. So agiert dieser Trupp auf eigene Faust. So auch letzte Nacht und sie müssen den Gefährten mitteilen, dass sie bei dem Angriff niemanden am Leben gelassen haben. Doch trotzdem machen sie sich auf den Weg dorthin, um sich wenigstens selbst vom Tod ihrer Kameraden zu überzeugen. Auf dem Schlachtfeld angekommen sehen sie nur Leichen und Tod. Doch Spuren deuten darauf hin, dass die Hobbits entkommen konnten und in den magischen Wald geflüchtet sind. Vorsichtig gehen die drei Krieger in den Wald um sie zu finden. Aber was sie finden, damit haben sie nicht gerechnet. Der weiße Zauberer erwartet sie. Gandalf. Dieser berichtet ihnen, dass die Hobbits vorbeigekommen sind und sich auf dem Weg in Sicherheit befinden. Doch das nächste Ziel des Bündnisses der zwei Türme ist leider auch schon sichtbar. Das Königreich Rohan.

Mit diesen vielen Worten hab ich das dreistündige Fantasy Epos gerade mal angeschnitten. Aus Sicht als Kritiker wünschte ich, dass ich jetzt ein paar nette Punkte zum anknüpfen hätte, aber das ist gar nicht so leicht. Der Film ist einfach klasse. Peter Jackson hat hiermit grandios an den ersten Teil angeknüpft. Nachdem dort die Bösen nach Punkten in Führung lagen, ist es nun Zeit für die zweite Runde. Die Atmosphäre, die Spannung, die Kameraführung, der Sound, die Story, die Spezialeffekte und nicht zuletzt auch die Schauspieler sind hervorragend und einer Umsetzung der berühmten und beliebten J.R.R.Tolkien Reihe würdig. Ja, die Schauspielerei wurde etwas zugunsten der Action und Spezialeffekte vielleicht ein wenig vernachlässigt, aber das macht den Film nicht schlechter. Der erste Teil war Charakterentwicklung mit etwas Action für die Spannung. Der zweite Teil ist Action mit etwas Charakterentwicklung für die Tiefe. Übertrieben formuliert versteht sich. Bezüglich der Charaktere sei an dieser Stelle mal besonders Gollum/Sméagol zu erwähnen. Nicht nur die Computerdarstellung ist hervorragend. Auch der Charakter und seine gespaltene Persönlichkeit werden sehr gut zur Geltung gebracht, bis hin zur passenden Kameraführung. Die restlichen 3D Effekte sind einfach nur genial. Man erkennt kaum noch den Unterschied zu den echten Aufnahmen. Speziell die Schlacht um Helms Klamm am Ende ist riesig. Man könnte jeden einzelnen Urukai zählen, wenn man wollte. Es wirkt nicht wie ein Haufen computergenerierter Figuren, es wirkt wirklich so als würde jeder Einzelne von ihnen leben. Ansonsten ist der Film wesentlich düsterer als der Erste, so wie es sein muss. Nichts desto trotz kommt aber sehr viel Humor rüber, grade von Gimli und Legolas. Der Zwerg ist einfach nur zu komisch. Und Legolas Kampf- und Akrobatikeinlagen sind einfach super. Er kann stockschwul sein wie er will, aber er ist ein phantastischer Kämpfer. (Bitte keine Klagen wegen dem Kommentar.) Einige der Sprüche aus dem Film haben jetzt schon Kultwert. (Gimli: Ich hab schon 2! Legolas: Ich 17!) So, genug der Upsides, suchen wir mal nach Downsides. Sie halten sich nicht exakt an das Buch. Ok, wer hätt’s gedacht. Aber man muss das Buch in einem Film schließlich etwas anders interpretieren, um die Stimmung richtig oder besser rüberzubringen. So lang am Ende nicht die falsche Seite gewinnt, ist das nicht tragisch, sondern eher intelligent. Sie haben sich ein paar mal in der Größe vertan beim verkleinern der Hobbits und Zwerge. Ja, kleinliche Bemängelung, ich weiß. Dass die Schauspielerei etwas wegen der Action zurückstecken musste, hab ich schon erwähnt. Aber hätte man das auch noch reingebracht, wäre der Film noch länger geworden. Und so ist der Film gut genug. Mehr als gut. Wer mehr will, muss halt auf die Super Extended Dragon Special Edition warten. Weiteres Problem ist, das man den ersten Teil kennen muss, um zu wissen worum es geht und wer die Leute sind. Aber egal, den zu sehn lohnt sich ebenfalls. Ok, eine große Downside gibt es noch, die stark schmerzt. Warum dauert es noch ein verdammtes Jahr bis zum dritten Teil? Man sitzt im Kino und wartet darauf, das der Filmvorführer die nächste Spule einlegt. Tja, man kann nicht alles haben. Deshalb gibt’s auch nicht die volle Punktzahl (und vor allem weil der Film erst noch gemacht werden muss, der die bekommt 😉 ).

Wertung: 5/6
Originaltitel: The Lord of the Rings: The Two Towers
Link: IMDB

Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen

Melanie Carmichael (Reese Witherspoon) ist der aufstrebende Star am New Yorker Modehimmel. Um das Glück perfekt zu machen, hält ihr wohlhabender Freund Andrew Hennings (Patrick Dempsey), der Sohn der Bürgermeisterin, um ihre Hand an. Frisch verlobt, muss sie sich schnellstens um ein altes Problem kümmern. Sie muss die Scheidung mit ihrem Ehemann Jake (Josh Lucas) vollständig über die Bühne bringen. Eine Ehe von der in New York niemand etwas ahnt. Jener hat es bisher noch nie geschafft die Scheidungspapiere zu unterschreiben, also fährt Melanie persönlich zurück in ihre Heimat Alabama, um sich darum zu kümmern. Doch Jake ist immer noch nicht einsichtig und so sitzt die frischverlobte Ehefrau hier erst mal fest. Sie nutzt die Zeit mehr oder weniger freiwillig, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, welche leider nicht so rosig ist, wie man in New York glaubt.

Und wieder mal eine Liebeskomödie. Die Schauspielerei ist recht gut. Reese Witherspoon zeigt sich hier von ihrer besten Seite. Sie stellt die hin und her gerissene Frau gut dar, welche sich zudem noch mit ihrer, für sie frustrierenden, Vergangenheit auseinander setzen muss. Auch ihre beiden Verehrer stehen ihr in der Schauspielerei nicht nach. Die meisten Sekundärcharaktere können ebenfalls durchaus überzeugen. Die Grundidee ist originell, jedenfalls soweit es das klischeebehaftete Genre zulässt. Die Umsetzung kann einige erfrischende Pluspunkte liefern. So sind beide Verehrer wirklich gute Kerle und man kann gut nachvollziehen, dass die Entscheidung schwer fällt. Auch werden hier die amerikanischen Südstaatler nicht von der üblichen zurückgebliebenen Seite gezeigt, sondern in einem realistischen, aber traditionsbewussten Licht dargestellt. Die geheimnisvolle Vergangenheit wird auch gut nach und nach aufgedeckt. Aber es ist berechenbar und wer den Trailer gesehen hat, oder nur den deutschen Untertitel ließt, weiß wie die Grundgeschichte abläuft. Insgesamt ist der Film natürlich voller Klischees, dennoch nicht so schlimm wie man es von derartigen Filmen gewohnt ist. Trotzdem fehlt der Story etwas. Es ist zu einfach. Und noch etwas wichtiges fehlt. Humor. Für eine Liebeskomödie, wird zwar genug Romantik geboten, aber zu wenig Humor. Aber es ist besser als der sonstige Schund, der einem aus dem Genre vorgesetzt wird.

Wertung: 4/6
Originaltitel: Sweet Home Alabama
Link: IMDB

Die Herrschaft des Feuers

London. Der junge Quinn besucht seine Mutter bei der Arbeit auf dem Bau, wo sie gerade auf einen Hohlraum gestoßen sind. Neugierig untersucht der Junge den Raum, doch er ist nicht allein. In dieser Kammer wartet die Bestie. Ein riesiger Drache. In panischer Flucht, überlebt Quinn als einzigster den Ausbruch des Drachens. Auch seine Mutter wird getötet, als sie ihn schützt. Zwei Jahrzehnte danach ist die Erde bevölkert von Drachen. Sie haben alles zerstört und niedergebrannt. Die wenigen überlebenden Menschen haben sich zu kleinen Gruppen zusammengefunden und leben in sicheren Gebäuden und Kellern. Der nun erwachsene Quinn (Christian Bale) führt eine solche Gruppe an und tut alles um sie zu schützen, auch vor sich selbst. Bis zu dem Tag, an dem eine Gruppe Drachenjäger, unter Leitung von Denton Van Zan (Matthew McConaughey), Unterschlupf in Quinns Festung sucht. Diese Leute haben einen Plan die Drachen auszurotten. Sie brauchen aber Quinn und seine Leute zur Unterstützung, doch der ist nicht damit einverstanden seine Leute der Gefahr auszusetzen.

Diese Mischung aus Action, Science-Fiction und Fantasy hat Potential. Ein interessanter Plot, herausragende Schauspieler und gute Spezialeffekte. Leider wurde all dies durch eine schlechte Umsetzung und Regiearbeit zunichte gemacht. Bale und McConaughey harmonieren und spielen ihre Rollen wirklich gut, da will ich nix sagen. Die Spezialeffekte und die Drachen sind wirklich hervorragend gemacht, wenn man von leichten Größenschwankungen bei letzteren absieht. Aber der Film ist einfach zu langweilig umgesetzt und es fehlt an wachen Momenten oder irgendwas das die berechenbare Handlung wenigstens etwas spannender macht. Es ist nicht unbedingt todlangweilig, aber schlimm genug. Auch gibt es ein einige Storylücken, die den aufmerksamen Zuschauer stören werden. Genauso wie die Tatsache, dass nach 20 Jahren Drachenherrschaft in London genug Material da sein soll um einige malerische Feuer lodern zu lassen. Die Welt ist schon verwüstet Herr Regisseur, die brennt nicht mehrere Jahrzehnte lang. Wie gesagt, das Potential welches dieser Film hat, wurde leider nicht ausgenutzt. Man kann ihn durchaus ansehen, er hat ja auch die genannten guten Seiten. Aber wenn man nicht grad Fan der Schauspieler ist oder Fantasy besonders mag, kann man auch zuhause bleiben.

Wertung: 2/6
Originaltitel: Reign of Fire
Link: IMDB

The Tuxedo – Gefahr im Anzug

Jimmy Tong (Jackie Chan) ist nur ein einfacher, schüchterner Taxifahrer, der einen etwas rasanten Fahrstil hat. Aber genau dies bringt ihm einen neuen Job ein. Als Chauffeur des Geheimagenten Clark Devlin (Jason Isaacs). Clark ist das ideale Vorbild für Jimmy, denn jener weiß wie man mit Stil durchs Leben kommt. Das Leben als Geheimagent hat natürlich auch Nachteile. Dies wird Jimmy bewusst als er und sein Chef nur knapp einem Attentat entkommen, durch das Clark auf der Intensivstation landet. In seinen letzten Worten bei Bewusstsein fordert er Jimmy auf, seinen Anzug zu tragen. Natürlich kommt Jimmy der Anweisung seines Arbeitgebers nach und stellt schnell fest, dass der Anzug mehr als ein Stück maßgeschneiderte Abendgarderobe ist. Der Anzug ist vollautomatisch und verleiht unglaubliche Fähigkeiten und Kräfte. Diese braucht er auch, denn mit Hilfe der unerfahrenen Agentin Del Blaine (Jennifer Love Hewitt) soll er den üblen Machenschaften eines Getränkeherstellers auf die Schliche kommen.

Kleider machen Leute, das wird in dieser Hong-Kong-Agenten-Komödie wieder mal klar. Auch wenn dieser Film weniger Action bietet als man es von Jackie Chan Filmen her gewohnt ist, so merkt man ihm selbst das Alter noch nicht an. Ja, er hat einige Stunts nicht selbst gemacht, aber man muss es so sehn, die sind auch unrealistisch, weil laut Story nur durch den Anzug möglich. Aber Jennifer Love Hewitt geht in ihrer Rolle nicht so wirklich auf, welche sowieso nicht besonders gut geschrieben ist. Die ganze Story ergibt durchweg irgendwie wenig Sinn. Der Plot auch nicht, aber da hab ich auch nicht viel mehr erwartet. Die Charaktere haben keine Tiefe, dass sich Jimmy zu einer Frau in einem Kunstladen hingezogen fühlt und es nicht schafft sie anzusprechen ist da sogar irgendwie schon alles erwähnenswerte. Aber ok, der Film ist durchaus witzig. Besonders als Jackie Chan James Brown imitiert, nur das die Stimme nicht passt. Wer Jackie Chan Filme mag, kann sich das gerne mal zu Gemüte führen, aber der Rest verpasst nicht viel.

Wertung: 3/6
Originaltitel: The Tuxedo
Link: IMDB

James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag

Mr. Bond, James Bond, alias MI6 Agent 007 (Pierce Brosnan), befindet sich auf geheimer Mission in Nordkorea. Hier soll er ein paar Militärs, unter Kommando von Colonel Moon (Will Yun Lee), mit Gewalt davon abhalten den Krieg wieder aufleben zu lassen. Seine Tarnung steht, der Sprengstoff ist scharf, doch dann bekommt die rechte Hand von Moon, Zao (Rick Yune), die wahre Identität von Bond übermittelt. Moon will ihn sofort exekutieren lassen, doch Bond schafft es Verwirrung zu stiften und kann entkommen. Auch Moon flüchtet, doch Bond bleibt ihm auf den Fersen und schafft es letztendlich ihn über einen Abgrund zu jagen. Aber der Erfolg währt nicht lang, denn sofort ist die Verstärkung da und sperrt Bond ins Militärgefängnis. Dort wird er 14 Monate lang gefangen gehalten und gefoltert. Am Ende wird er jedoch bei einem Gefangenenaustausch gegen Zao ausgetauscht, der den Briten in die Hände gefallen ist. Doch der MI6 traut Bond nicht mehr und ist verunsichert über das, was er unter der Folter ausgesagt haben könnte und entzieht ihm deshalb seinen Agentenstatus. Er wird nun von den eigenen Leuten gefangen gehalten, aber nicht für lange, denn was kann einen 007 schon halten. So entkommt er und sinnt nun auf Rache. Er will herausfinden wer ihn verraten hat und seinen Job zuende bringen. Bond lässt ein paar Kontakte aus seiner Agentenzeit aufleben und findet heraus wo sich Zao aufhält. Auf Kuba, in einer Genmanipulationsklink, wird er aufgespürt. Dort trifft Bond auf Jinx (Halle Berry), die scheinbar das gleiche Ziel hat, nämlich Zao. Aber dieser entkommt, jedoch nicht ohne einen Hinweis zu hinterlassen. Dieser Hinweis führt Bond zu dem millionenschweren Diamantenhändler Gustav Graves (Toby Stephens). Da der MI6 merkt, dass sie Bond nicht von dem Job loskriegen, reaktivieren sie ihn wieder und er nimmt sich der Sache offiziell an. Auf Island.

Seit nunmehr 40 Jahren und in 20 Filmen („Casino Royale“ Spinoff und „Sag niemals nie“ Remake nicht mitgerechnet) rettet James Bond 007 die Welt oder zumindest Teile davon. In dieser Zeit hat Ian Flemings Geheimagent ihrer Majestät das Genre der Agentenfilme entscheidend beeinflusst, geprägt und neue Maßstäbe gesetzt. Der neuste Bond bietet eine gute Story und gute Schauspieler. Pierce Brosnan scheint die Rolle des James Bond hervorragend verinnerlicht zu haben und bringt dadurch eine sehr gute Atmosphäre mit. Halle Berry spielt ein ebenbürtiges Bondgirl, ja man könnte sagen, James Bond in weiblich. Und sie spielt diese Rolle ziemlich gut. Judi Dench ist immer noch eine sehr gute M und John Cleese ist ein würdiger Nachfolger als Q. Durch seine Tollpatschigkeit wirkt der Charakter anders als der Alte (Desmond Llewelyn), aber ist trotzdem sehr komisch. Und was die Bondgirls angeht (neben Halle Berry noch Rosamund Pike als Miranda Frost), so ist Eines atemberaubender als das Andere. Ansonsten aber viele Sachen, die weniger gut sind. So wird zum Beispiel einiges in der Story zu schnell abgehandelt und vermittelt das Gefühl, dass Lücken entstehen. Es wurde mehr auf Computereffekte gesetzt, was ja nicht schlecht ist, nur falsch durchgeführt. So wurden Bildverzögernde oder -bewegende Techniken eingesetzt. Den Bildschirm ruckeln zu sehn, wenn jemand geschlagen wird, oder eine Bildverlangsamung nur um einen langen Mantel demonstrativ länger wehen zu lassen, ist absoluter Schwachsinn und fehlplatziert. Das Geld dafür hätte man lieber in bessere computergenerierten Szenen stecken sollen, denn diesen sieht man das Computergenerierte einfach zu deutlich an. Eine weitere Sache ist der Sex. Er wurde tatsächlich gezeigt. James Bond ist Gentleman, bisher wurde so was nur angedeutet und man sieht als nächstes nur den Morgen danach. Das es nun gezeigt wird, nagt am Bond-Image und man hat das Gefühl, dass es nur gemacht wurde um Leute ins Kino zu locken. Und dann gibt es da noch einige Streitpunkte. Für Viele ist es eine Zerstörung des Images, dass Bond tatsächlich 14 Monate in Gefangenschaft war. Stimmt auch, Bond ist makellos, ihm passiert so was nicht. Aber trotzdem verleiht es dem Charakter mehr Tiefe, was vielleicht gar nicht so schlecht ist. Gleichzeitig meckern aber auch einige, dass er mehr zum Superhelden geworden ist. Aber hier gilt die selbe Antwort. Bond ist makellos. Er weiß und kann (fast) alles. Das ist auch nichts Neues, nur wurde zuviel auf einmal gezeigt. Dann wirkt es für manche immer mehr wie Science Fiction. Sein Auto wird unsichtbar, es gibt Identitätswechsel durch Genaustausch, etc. Ersteres ist kein SciFi mehr, weil genau so was schon im Labor existiert und ist für einen Geheimdienst nur eine logische Technik. Was allerdings den Genaustausch angeht, so hätte man das Plotproblem, welches dies nötig macht, lieber altmodisch per Schönheitsoperation geregelt. Ansonsten kann man nicht viel sagen, es gibt hier und da ein paar Lücken und vieles ist vorhersagbar, aber nichts ungewohntes. Zusammengefasst geht der Film mit der Zeit, was aber an vielen Stellen nicht so gut ist, wie bei den übertriebenen Effekten. Auch werden leider die internen Sachen, grade mit Q und Moneypenny, schändlich vernachlässigt. Anderes wie das vermitteln von Tiefe, fällt mir positiv auf. Auch bemerkt man immer wieder Hinweise auf bisherige Bond Filme, was wirklich das Gefühl vermittelt, dass dies der selbe Bond ist, wie zu Zeiten von Dr. No. (Wenn auch der fünfte Darsteller.) Doch gerade altgesottenen Bond-Fans könnte der Film aber auf den Magen schlagen, denn es ist nicht mehr wirklich der alte Bond. Meine Wertung generell sehr positiv, weil es viele gute Seiten gibt und ich Bond prinzipiell mag. Aber es gibt trotzdem Abzüge für die Umsetzung. Zu guter Letzt noch eine Bemerkung zum Soundtrack. Es tut mir leid, aber der Song von Madonna passt nicht. Es ist definitiv kein Bond Track.  Hey, mir gefällt das Lied sogar, aber es ist nicht passend für einen Bond Film.

Wertung: 4/6
Originaltitel: Die Another Day
Link: IMDB