Archiv des Autors: Oliver

Fear Dot Com

Unter mysteriösen Umständen sterben in kurzem Zeitraum vier Menschen. Alle scheinen in großer Angst und Panik gestorben zu sein. Detective Mike Reilly (Stephen Dorff) übernimmt den Fall und da die Gefahr einer Seuche nicht ausgeschlossen werden kann, bekommt er Unterstützung vom Gesundheitsamt in Form von Terry Huston (Natascha McElhone). Gemeinsam versuchen sie der Sache auf den Grund zu gehen. Durch ein Videoband, welches ein Opfer vor dem Tod aufgenommen hat, sowie durch die Tatsache, dass alle Opfer ihre Computer vernichtet oder entsorgt haben, glauben sie, dass hier ein Zusammenhang besteht. Eine Computerhackerin hilft ihnen und findest schnell heraus, dass die einzige Gemeinsamkeit der Opfer darin besteht, dass sie die Fear-Site besucht haben und zwar genau 48 Stunden vor ihrem jeweiligen Ableben. Diese Webseite weckt Erinnerungen bei Mike, denn die selbe Seite wurde vor Jahren von einem brutalen Mörder, Alistair Pratt (Stephen Rea), genannt der Doktor, verwendet um seine Taten zu publizieren. Doch der würde niemals die selbe Seite zweimal verwenden, es muss also jemand anderes dahinter stecken.

Alles in allem ist dieser Horrorthriller ziemlich düster. Aber das kommt hauptsächlich daher, dass niemand auf die Idee kommt, irgendwo Licht einzuschalten. Mit wolkenverdunkeltem Sonnenlicht, das durch ein paar kleine Fenster fällt und Taschenlampen kommt man ja gut genug zurecht und findet seinen Weg um die Ecke. Dies ist nur ein Beispiel für die schlechte Umsetzung dieses Ringu (aka. The Ring) Abklatsches. Ja, ganz recht, es ist ein Abklatsch von Ringu, wer hätte es gedacht, doch man muss ja schließlich mit der Zeit gehen, Videokassetten sind out, die Zukunft liegt bekanntlich im Internet. Es gibt auch ein kleines Scary-Girl, das aussieht wie eine Mischung von Sadako (Samara), aus Ringu, und der Cast aus dem Dorf der Verdammten. Auch ansonsten gibt es schlecht abgekupferte Elemente, wo man nur hinschaut. Die Story fängt zwar ganz gut an, aber wird von Minute zu Minute immer unrealistischer und schlechter, über das schwachsinnige Ende rede ich besser erst gar nicht. Das Produktionsteam hat keine besonders gute Arbeit geleistet und die Schauspieler sind insgesamt leblos und hölzern. Der Film hat zwar durchaus seine wachen Momente, grade am Anfang und ja, er versteht es auch stellenweise eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen. Aber das wird dann schnell wieder durch unsinnige und lächerliche Aktionen zunichte gemacht oder durch den Bösewicht, der auch nicht furchteinflößender ist als ein Nachrichtensprecher, oder aber durch den stellenweise platten Humor. Alles in allem ein schlechter Film. Der schwache Geist wird sich zwar vielleicht fürchten und über die miese Qualität hinwegsehen, aber ich kann das nicht.

Wertung: 2/6
Link: IMDB

Werner – Gekotzt wird später!

In eine langen durchzechten Nacht beschließen Werner, Andi und Herbert, dass es so nicht weitergehen kann. Sie brauchen einen König. Und wie es sich für ein solch nobles Unterfangen gehört, wird der neue Herrscher in einem königlichen Wettstreit auserkoren, dem Würfeln. Dieser harte und entbehrungsreiche Wettkampf wird am Ende durch Werner entscheiden, der sogleich Staatsurlaub anordnet, damit die drei nach Korsika fahren um Flachköpper zu machen. Gesagt getan, die königliche Karosse wird beladen und los geht die wilde Fahrt. Und wild ist sie in der Tat, denn schon bald ist die herrschaftliche Kutsche am Ende. Doch Rettung ist in Sicht, ein Schlitten der einem Kaiser würdig wäre steht nicht weit entfernt. Dank der königlichen Autorität ist es den Gefolgsleuten des Herrschers möglich dieses edle Gefährt von den verdutzten, aber geehrten Untertaten zu annektieren. Und während der Fürst und seine Gefährten das neue Fortbewegungsmittel einweihen, bemerken sie, dass es Zeit wird für einen neuen König. Und so beginnen auf dem Weg zum französischen Eiland die Spiele von neuem…

Werner, Ikone der deutschen Comickultur, endlich kommt der lang erwartete vierte Teil der Brösel-Saga ins Kino. Und es beginnt mit der mindestens genau so lang erwarteten zweiten Halbzeit des Campingplatzfußballspiels. Das war dann leider auch schon der Höhepunkt des Films und dabei nicht mal annähernd so gut wie im ersten Teil. Der Film schwächelt ziemlich und auch wenn es gegen Ende etwas besser wird, so kann der neue Werner nicht wirklich überzeugen. Zuviel Mangel an Originalität, zuviel alte Gags, zuviel platter Fäkalhumor. Ich weiß, dieser Humor ist zentraler Bestandteil der Wernercomics, aber ich bin kein Fan dieser Gags und besonders nicht wenn es übertrieben wird. Der Zeichenstil ist mit der Zeit gegangen, allerdings nicht weit genug, denn die eingebauten Computergrafiken fallen doch noch sehr auf. Leider ist der neue Werner zwar nicht schlecht, aber dennoch enttäuschend und somit ist wohl die letzte Chance für den Wernererfolg auf der großen Leinwand vergeigt worden. Er ist zwar nicht so schlimm wie der dritte Teil, aber meilenweit vom Ersten entfernt.

Wertung: 3/6
Link: IMDB

Gefühle, die man sieht… – Things you can tell

Ein Episodenfilm über fünf Frauen und kurzen Einblicken in ihre Leben, die mehr oder weniger lose miteinander verknüpft sind. Allen verlangt es nach etwas, alle versuchen mit ihren unterschiedlichen Leben auf ihre Weise klar zu kommen. Dr. Keener (Glenn Close) ist Ärztin und alleinstehend. Sie kümmert sich fürsorglich um ihre alte gebrechliche Mutter. Eines Tages lässt sie sich von der Freundin einer Bekannten die Tarotkarten legen, um mehr über sich selbst zu erfahren. Rebecca (Holly Hunter) hingegen ist Managerin einer Bank. Sie hat nebenbei einige Affären, auch mit verheirateten Männern. Während einer Zigarettenpause freundet sie sich mit der Obdachlosen Nancy an, die ihr erstmals sehr bestimmt die Meinung sagt. Rose (Kathy Baker) ist eine alleinstehende Mutter. Sie führt zusammen mit ihrem etwas vorlauten und frühreifen Sohn ein angenehmes, aber einsames Leben. Doch eines Tages zieht der kleinwüchsige Albert im Haus gegenüber ein und weckt ihr Interesse. Christine (Calista Flockhart) ist lesbisch und nicht allein. Aber ihre Partnerin Lilly leidet offenbar an Krebs und wird nicht mehr lange zu leben haben. Carol (Cameron Diaz) ist blind und lebt mit ihrer Schwester Kathy zusammen, die gerade an einem Selbstmordfall einer alten Schulfreundin arbeitet. Carol hat ein gesundes Liebesleben, besser als das ihrer Schwester. Doch welche von den beiden ist unglücklicher?

Wie schon gesagt ein Episodenfilm. Solche Filme werden nur selten in großem Rahmen gedreht. Der Film kam auch schon 2000 in die amerikanischen Kinos und hat es erst jetzt nach Deutschland geschafft. Ich bin hin und her gerissen was diesen Film betrifft. Der Titel ist wirklich sehr treffend, man kann die Gefühle sehr gut sehen bei den Darstellerinnen. Man sieht ihre Angst, ihre Zweifel, ihre Sorgen, ihre Freude, ihre Sehnsüchte, ja man sieht ihnen einfach an, was sie fühlen. Eine Frau die anderen weh tut ohne es zu merken, eine Frau die gefestigt ist und Aufgrund dessen zerbricht. Auch die Nebendarsteller wie Penelope Allen, Amy Brenneman oder Danny Woodburn stehen den Hauptcharakteren in nichts nach. Die schauspielerische Leistung ist hervorragend. Auch die Geschichten und die ganze Ausarbeitung sind sehr gut gelungen. Man könnte sagen, dass die Hauptdarsteller unlogisch unglaubwürdig reagieren. Aber das ist Betrachtungssache. Kein Mensch reagiert gleich. Das Leben ist nun mal nicht wie in Pretty Woman. Und so mag man vielleicht normal nicht nachvollziehen können, wieso sich die Personen so verhalten, aber für die Charaktere ist es beispielhaft, passend und so doch wieder nachvollziehbar. Auf der negativen Seite ist der Film aber auch einfach nur langweilig. So und hier startet wieder mein persönliches kleines Dilemma. Der Film ist gut gemacht, aber langweilig. Bewegend, aber nicht unterhaltend. Gute Note oder schlechte Note, das ist hier die Frage. Ich entscheide mich für das Mittelmaß. Jeder muss selbst wissen ob ihm ein solcher Film gefallen kann. Von der filmerischen Leistung her lohnt er sich allemal, aber wer Spaß will, sollte besser woanders reingehn. Man kann zwar Witze über den Film machen, aber wer in diesen Film geht, will ihn genießen, da stört man dann nur wenn man es nicht genau so sieht.

Wertung: 3/6
Originaltitel: Things You Can Tell Just by Looking at Her
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Ring

Rachels (Naomi Watts) Nichte wurde eines Morgens von ihrer Mutter tot aufgefunden. Laut Autopsie blieb ihr Herz einfach stehen und ihr Gesichtsausdruck scheint, als hätte sie etwas schreckliches gesehen. Rachel lässt dies keine Ruhe und so fängt sie an nachzuforschen. Von ihren Mitschülern schnappt sie ein Gerücht auf. Angeblich gibt es ein Videoband. Sobald man es gesehen hat, bekommt man einen Anruf in dem nur „Sieben Tage!“ gesagt wird. Nach Ablauf dieser Zeitspanne ist man tot. Bei ihren Nachforschungen findet Rachel heraus, dass ihre Nichte eine Woche vor ihrem Tod, zusammen mit ein paar Freunden, in einem Bungalowpark übernachtet hat. Diese Leute kamen ebenfalls zur selben Zeit unter mysteriösen Umständen ums Leben. Rachel fährt zu dieser Ferienanlage und lässt sich in der selben Hütte einquartieren. Sie findet auch ein ungewöhnliches Videoband, dass sie sich anschaut. Das Video ist sehr seltsam, fast schon beängstigend. Gleich darauf bekommt sie einen Anruf. „Sieben Tage!“ Zusammen mit ihrem Exfreund Noah (Martin Henderson) versucht sie dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Ring ist das Remake eines japanischen Horrorthrillers namens Ringu, welcher wiederum auf einer Romanvorlage von Kôji Suzuki basiert. Ring ist ein verdammt guter und solider Film, nicht nur für sein Genre. Es ist kein Schocker, wo jede Sekunde ein Monster um die Ecke springt oder wo ein Killer mit einer Maske jeden meuchelt der ihm vor die Kettensäge kommt. Er ist einfach durchweg unheimlich, es besteht eine ständige Spannung, die einen nicht loslässt. Normal hat das, was einem als Horrorfilm oder Thriller serviert wird, keine große Wirkung auf mich, es ist eher belustigend. Doch Ring ist anders und wirklich scary. Die Atmosphäre ist wirklich genial und die Regiearbeit beispielhaft. Auch die Schauspielerei ist einfach gut. Das was viele als Plotlücken empfinden mögen, ist meiner Meinung nach so gedacht. (Zumindest kenne ich das so von anderen japanischen Filmen.) So bleibt dem Zuschauer Raum, um seine eigenen Gedanken zu spinnen und sich selbst tiefer hineinziehen zu lassen. Es ist einer dieser Filme, die den Zuschauer noch nachhaltig bewegen werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele nach diesem Film zögern werden, eine Videokassette einzulegen. Noch ein paar Worte zum Original. Die Umsetzung ist hierbei ziemlich gut gelungen. Ringu, von welchem es auch einen Nachfolger (Ringu 2) und einen Film mit Vorgeschichte (Ringu 0) gibt, ist für sich schon sehr gut. Aber für den westlichen Zuschauer ist dieses Remake besser, weil vieles nicht verständlich oder seltsam erscheinen wird. Die Story ist etwas anders, aber ansonsten nehmen sich die beiden Filme vom Gesamtbild nicht viel, es gibt Dinge die besser sind und welche die schlechter sind. Im Remake wurden zusätzlich allerdings ein paar Elemente der beiden anderen Filme übernommen, also wird es vermutlich keine Umsetzung dieser Filme geben, was ich auch persönlich besser finde, denn Ring allein dahingestellt ist hervorragend genug. Sich das Original anzuschauen ist auf jeden Fall lohnenswert, allerdings sollte man dabei Verständnis für den japanischen Ursprung haben. Was man zuerst schauen sollte, kann ich nicht wirklich vorschlagen. Aber wer die eine Version gesehen hat, wird weniger Gefallen an der anderen haben. Zum Abschluss nun die Bewertung. Es ist der erste Film der diese Wertung bekommen und ich möchte sie aber auch gleichzeitig dem Originalfilm und der Romanvorlage widmen. Es gibt keinen perfekten Film, aber es gibt Filme, die diesem Bild nahe genug kommen, wie dieser hier. Sehr empfehlenswert.

Wertung: 6/6
Originaltitel: The Ring
Link: IMDB

Ghost Ship

Die Arctic Warrior ist ein freies Bergungsschiff unter dem Kommando von Captain Sean Murphy (Gabriel Byrne). Gerade haben sie einen guten Fang gemacht und wollen sich etwas Erholung gönnen, als Jack Ferriman (Desmond Harrington) ihnen Bilder eines herrenlosen Schiffes zeigt, welches wohl nur darauf wartet, das man es birgt. So macht sich die Crew, zusammen mit Jack, auf den Weg zur Position dieses Schiffes, welches weit ab der üblichen Routen liegt. Als sie es finden, stellen sie schnell fest, das es sich hierbei um die Antonia Graza handelt, ein seit 40 Jahren verschollenes Passagierschiff. Es ist schon ziemlich mitgenommen und droht zu sinken, aber die Bergung ist es mehr als Wert. So will sich die Crew daran machen, das Schiff zu reparieren. Bei der vorsorglichen Untersuchung sieht Mareen Epps (Julianna Margulies) ein kleines Mädchen (Emily Browning), was aber schnell wieder verschwindet. Auch dem Rest der Crew wiederfahren seltsame Dinge, bis man sich einig ist, dass mit dem Schiff etwas nicht stimmt und es besser wäre schnell abzuhauen. Aber das Schiff scheint andere Pläne zu haben.

Ein Horrorthriller auf hoher See, das gab’s glaub schon lang nicht mehr. Auch der Rest des Plotes zeigt das dieser recht originell ist. Aber wie es nun mal so spielt, tritt das übliche ein und man nutzt es nicht aus. Der Film ist nicht wirklich besonders schockend. Es gibt einige gute Szenen, besonders die Anfangsszene, welche bestimmt ein Klassiker wird. Aber viel mehr ist da nicht. Man wird sich zwar nicht langweilen im Film, aber fürchten oder ein paar Schocker erleben? Ne, nicht wirklich, eher ist der Film komisch. Ansonsten ein paar ziemlich dicke Lücken in der Story, ebenso wie sehr flache Charaktere. Vielleicht lag es auch an diesen flachen Charakteren, dass die Schauspielerei so schwach war. Aber ich fürchte, dass man das allenfalls als Ausrede verwenden könnte. Jeder wundert sich über ne Digitaluhr, aber eine nach 40 Jahren immer noch aufgezogene Standuhr ist normal. Und ist der Böse wirklich böse? Selbst als man ihn enttarnt ist er das nicht. Was mich auch wundert, ist, dass in jedem Raum Wasserspiegelungen sind. Ohne Wasser versteht sich, nur um zu zeigen das es ein Schiff ist. Etwas übers Ziel hinausgeschossen. Alles in allen ist der Film ganz ok, man kann ihn durchaus ansehen. Doch man sollte nur nicht wirklich einen Horrorfilm erwarten. Aber etwas hat mir wirklich Angst gemacht. Das Ende ist offen gehalten für eine Fortsetzung und ich weiß jetzt schon, dass sie in dieser angedeuteten Form nur schlecht sein kann.

Wertung: 3/6
Link: IMDB