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Blue Crush

Anne Marie (Kate Bosworth) ist ehemalige Juniorenmeisterin im Surfen, hat sich aber zurückgezogen, nachdem sie einmal fast ertrunken wäre. Inzwischen führt sie ein bescheidenes Leben auf Hawaii, wo sie mit ihrer kleinen Schwester Penny (Mika Boorem) und zwei Freundinnen zusammenlebt. Mehr schlecht als recht schlagen sich die drei erwachsenen Frauen mit Jobs als Zimmermädchen durchs Leben und Penny quält sich durch die Schule und die Pubertät. Jedoch die wahre Leidenschaft und ganze Freizeit der Frauen gehört nach wie vor dem Surfen. Bald will Anne Marie auch wieder an einem Surf-Wettbewerb teilnehmen, dem gefährlichen Pipe Surfen, der bisher eine reine Männerdomäne war. Aber es quälen sie deswegen immer noch Alpträume und Angstzustände, weshalb sie Zweifel daran hat, ob der Wettbewerb eine gute Idee ist. Doch mitten in ihren Vorbereitungen zum Wettkampf taucht der Footballspieler Matt (Matthew Davis) auf und verdreht Anne Marie den Kopf, so dass sie gar nicht mehr an den Wettbewerb denken will.

Im Grunde ist Blue Crush nur ein weiterer Teeniefilm über das Leben, die Liebe, Freundschaft, Familie und den Glauben an sich selbst. Die Story ist so simpel und lahm, wie man es von derartigen Filmen oftmals gewohnt ist. Es fängt zwar leicht dramatisch und interessant an, aber schon nach wenigen Minuten geht es steil bergab. Die Dialoge sind platt, die Schauspieler schwach und natürlich haben die Klischees eine dominante Position. Mir gefällt auch nicht die Wendung die mit der Protagonistin gemacht wird, sie ist einfach zu übertrieben unrealistisch. Wenn man das so hört, könnte man fast meinen der Film hat Baywatch Charakter und es ginge hauptsächlich darum, möglichst viele Frauen in Bikinis zu zeigen. Doch das muss man dem Produktionsteam zugute halten, sie spielen nicht damit und man merkt, dass es einfach nur „Arbeitskleidung“ ist und nicht nur dafür da sein soll um bedürftige Männer ins Kino zu locken. Der Film ist bis hierhin aber nicht den Eintrittspreis wert. Allerdings ist die Landschaft sehr schön und vor allem die Surfszenen sind fantastisch geworden. Allein dies wäre eine volle Punktezahl wert, aber im Verhältnis zum Rest gebe ich einfach nur einen Punkt mehr. Der Film macht durchaus Spaß, aber mehr auch nicht. Schöne Landschaft, schöne Wasserszenen, schöne Frauen, etwas Humor, den Rest kann man eher vergessen. Wer also keine Zeit hat in Urlaub zu fahren oder generell unter Fernweh leidet, dem sei der Film zu empfehlen. Wer cineastische Meisterwerke sehn will, dem eher nicht.

Wertung: 3/6
Link: IMDB

Sweet Home Alabama – Liebe auf Umwegen

Melanie Carmichael (Reese Witherspoon) ist der aufstrebende Star am New Yorker Modehimmel. Um das Glück perfekt zu machen, hält ihr wohlhabender Freund Andrew Hennings (Patrick Dempsey), der Sohn der Bürgermeisterin, um ihre Hand an. Frisch verlobt, muss sie sich schnellstens um ein altes Problem kümmern. Sie muss die Scheidung mit ihrem Ehemann Jake (Josh Lucas) vollständig über die Bühne bringen. Eine Ehe von der in New York niemand etwas ahnt. Jener hat es bisher noch nie geschafft die Scheidungspapiere zu unterschreiben, also fährt Melanie persönlich zurück in ihre Heimat Alabama, um sich darum zu kümmern. Doch Jake ist immer noch nicht einsichtig und so sitzt die frischverlobte Ehefrau hier erst mal fest. Sie nutzt die Zeit mehr oder weniger freiwillig, um mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, welche leider nicht so rosig ist, wie man in New York glaubt.

Und wieder mal eine Liebeskomödie. Die Schauspielerei ist recht gut. Reese Witherspoon zeigt sich hier von ihrer besten Seite. Sie stellt die hin und her gerissene Frau gut dar, welche sich zudem noch mit ihrer, für sie frustrierenden, Vergangenheit auseinander setzen muss. Auch ihre beiden Verehrer stehen ihr in der Schauspielerei nicht nach. Die meisten Sekundärcharaktere können ebenfalls durchaus überzeugen. Die Grundidee ist originell, jedenfalls soweit es das klischeebehaftete Genre zulässt. Die Umsetzung kann einige erfrischende Pluspunkte liefern. So sind beide Verehrer wirklich gute Kerle und man kann gut nachvollziehen, dass die Entscheidung schwer fällt. Auch werden hier die amerikanischen Südstaatler nicht von der üblichen zurückgebliebenen Seite gezeigt, sondern in einem realistischen, aber traditionsbewussten Licht dargestellt. Die geheimnisvolle Vergangenheit wird auch gut nach und nach aufgedeckt. Aber es ist berechenbar und wer den Trailer gesehen hat, oder nur den deutschen Untertitel ließt, weiß wie die Grundgeschichte abläuft. Insgesamt ist der Film natürlich voller Klischees, dennoch nicht so schlimm wie man es von derartigen Filmen gewohnt ist. Trotzdem fehlt der Story etwas. Es ist zu einfach. Und noch etwas wichtiges fehlt. Humor. Für eine Liebeskomödie, wird zwar genug Romantik geboten, aber zu wenig Humor. Aber es ist besser als der sonstige Schund, der einem aus dem Genre vorgesetzt wird.

Wertung: 4/6
Originaltitel: Sweet Home Alabama
Link: IMDB

On the Line

Kevin (James Lance Bass) hat seit je her ein Problem. Wenn es um wirklich wichtige Sachen geht, kneift er den Schwanz ein. Ob es nun darum geht sich die schwer verdienten Lorbeeren für etwas einzuheimsen oder darum seiner Traumfrau näher zu kommen, er schafft es nicht. Und das mit der Traumfrau ist mal wieder der Fall. Während er in der U-Bahn sitzt und plötzlich anfängt laut zu Al Green aus seinem Diskman zu singen, lernt er Abbey (Emmanuelle Chriqui) kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und entdecken mehr und mehr Gemeinsamkeiten. Alles läuft perfekt, bis sich ihre Wege trennen. Und dort kommt Kevins Problem wieder zu Tage. Er schafft es nicht sie nach ihrem Namen oder ihrer Telefonnummer zu fragen. Tage später fasst er dann aber doch seinen Mut zusammen und fängt an „Fahndungsplakate“ nach ihr in der ganzen Stadt aufzuhängen. Die Presse betitelt dies fortan als romantischste Aktion aller Zeiten, was ihn zum größten Frauenschwarm aller Zeiten macht. Doch ob auch Abbey davon Wind bekommt?

Hach ja, wie romantisch. Nein, lasst es mich anders formulieren. Hach ja, wie absolut kitschig und lächerlich. Was haben wir hier? Ein junger Mann der seine Traumfrau findet, aber sie nicht wiederfindet. Die Grundidee ist schon mal nicht originell, aber das wäre ja nicht so schlimm. Die Story ist dafür origineller. Nur absolut mies umgesetzt. Gequälte Gags, triefender Kitsch und vor allem berechenbarer als die Quadratwurzel aus 1. Es ist wirklich schlimm, ein kleiner Storystrang wird angeschnitten, jeder denkt sich was wohl das Ende davon wäre… und es tritt ein, skrupellos. Und was die schauspielerischen Leistungen angeht. Eher durchschnittlich, bis schlecht, wenn man den Hauptdarsteller betrachtet. Gesamt gesehen ist der Film einfach nur dumm und den Eintritt nicht wirklich wert. Wenn man auf solche Filme steht, dann wird’s ganz ok sein, bitte. Doch wenn nicht, oder man neutral ist, würde man seine Abneigung nur bestätigt oder verstärkt fühlen. Na gut, eine gute Sache hat der Film doch. Al Green, welcher ein paar mal auftritt. Aber das war’s auch schon. Und über die restliche Musik, welche aus viel zu lautem Boygroupgejaule besteht, reden wir erst gar nicht.

Wertung: 2/6
Link: IMDB

Die Vier Federn

Großbrittanien 1884. Harry Faversham (Heath Ledger) gehört zusammen mit seinen Kameraden zu einem angesehenen Offiziersregiment ihrer Majestät, der Königin. Sie führen ein Leben voll Ehre, Kameradschaft und Freude. Bis das Regiment eines Tages in den Krieg im Sudan einrücken soll. Harry, der sich gerade frisch mit Ethne Eustace (Kate Hudson) verlobt hat, bekommt es mit der Angst zu tun und tritt deshalb aus dem Militär aus. Von diesem Zeitpunkt wenden sich seine Freunde und Kameraden, sein Vater und sogar seine Verlobte von ihm ab. Drei seiner engsten Kameraden und Ethne geben ihm außerdem noch je eine weiße Feder, das Zeichen der Feigheit. Als Harry eines Tages hört, dass die Lage im Sudan schlecht ist, kann er mit seiner Schande nicht weiterleben und folgt dem Regiment, um seinen Freunden beizustehen. Versteckt im Hintergrund versucht er ihnen zu helfen und trifft dabei auf Abou Fatma (Djimon Hounsou), der sich ihm als Schutzengel anschließt, da Gott ihm Harry über den Weg geschickt hat. Währenddessen fängt einer von Harrys alten Kameraden und engster Freund, Jack Durrance (Wes Bentley), an, mit Ethne anzubandeln.

Womit die Story dieses Dramas nur knapp angerissen wäre. Hierbei handelt es sich um die siebte oder noch höhere Verfilmung des gleichnamigen Romans von A.E.W. Mason. Die Story ist tiefgründig, spannend, emotionell und gut umgesetzt. Man glaubt anfangs gleich zu wissen wie der Film weiter gehen wird, weil es nach den üblichen Klischees aussieht und wird deshalb gelangweilt. Aber sobald es richtig los geht, wird man immer wieder überrascht und unterliegt der Spannung und Atmosphäre des Films. Auch Kameraführung und die Choreografie, besonders in der Schlachtszene können überzeugen. Es gibt leider ein paar Dinge die nicht richtig zur Geltung kommen, wie die Beziehung von Harry zu Ethne und vor allem der Abbruch als sie ihm die letzte Feder gibt, was gar nicht dargestellt wird. Das ist einer der Punkte die vor allem Kenner der Story anmeckern werden. Aber trotz solch kleiner Mängel ist dies ein hervorragender Film und absolut sehenswert. Ach ja, man mag sich an das Motto von Blackhawk Down erinnert fühlen, das keiner zurückgelassen wird. Aber keine Sorge, der Film hier ist anders und viel besser.

Wertung: 5/6
Originaltitel: The Four Feathers
Link: IMDB