Schlagwort-Archive: Drama

Tränen der Sonne

Nigeria. Rebellen führen einen Militärputsch an der herrschenden Königsfamilie durch, was das Land ins Chaos stürzt. Lieutenant A. K. Waters (Bruce Willis) ist Leiter eines SEALS Teams der US Navy. Zusammen mit seinem Team wird er in ein kleines Dorf in Nigeria geschickt, um dort die amerikanische Ärztin Dr. Lena Fiore Kendricks (Monica Bellucci), sowie einen Priester und zwei Nonnen zu retten, bevor sie Opfer der ethnischen Säuberung werden, welche die Rebellentruppen durchführen. Doch Dr. Kendricks erweist sich als äußerst unkooperativ. Sie weigert sich ohne ihre Patienten und die anderen Leute im Dorf zu gehen, welche auch Opfer der Rebellen werden würden. Rettung all dieser Menschen ist nicht möglich, das weiß Lt. Waters. Dennoch entschließt er sich das Dorf so weit es möglich ist zu evakuieren. Schnell merken sie, dass sie verfolgt werden, denn die ersten Spähtrupps lassen nicht lange auf sich warten. Trotzdem erreichen sie unbeschadet den Treffpunkt mit den Rettungshubschraubern. Doch hier zeigt sich die wahre Absicht von Lt. Waters, der die Dorfbewohner nur mitgenommen hat um Dr. Kendricks ohne größeren Wiederstand zu retten. Die Hubschrauber mit dem SEALS Team und der Ärztin befinden sich schon auf dem Rückweg, als sie bei einem Überflug über das Dorf feststellen müssen, dass der gesamte Ort und seine restlichen Einwohner einem Massaker zum Opfer gefallen sind. Lt. Waters bekommt Zweifel und beschließt umzukehren, um den evakuierten Einwohnern, die sie im Dschungel zurück gelassen haben, dieses Schicksal zu ersparen.

Worum geht es? Ist es ein Kriegsfilm? Geht es um die Moral die selbst gestandene Soldaten haben? Bringt der Film die Botschaft, dass es auch in schlimmen Situationen immer Hoffnung und einen Ausweg gibt? Ist es ein weiterer Werbefilm für die ach so herrliche Armee der Vereinigten Staaten? Soll es am Ende gar ein Liebesfilm sein? Ja, der Film kommt einem recht unschlüssig vor. Die Schauspielerei ist größtenteils gut, wobei die Auswahl der Schauspieler teilweise so wirkt als ginge sie mehr nach Aussehen, als nach Talent. Der Verdacht kommt auch auf, wenn man sieht wie relativ Bartwuchs ist und das man auch nach Tagen im Dschungel ein dezentes Makeup unter dem Dreck im Gesicht hat. Bruce Willis schafft es auch mit wenig Text und Mimik richtig zu wirken und seine Rolle gut zu spielen. Monica Bellucci braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken, auch wenn ihre Rolle schlecht geschrieben wurde. Die Story ist recht gut und interessant, kann aber nicht 100%ig überzeugen, zum einen durch die oben genannte Unschlüssigkeit, zum anderen durch den teilweise mangelnden Realismus was militärische Vorgehensweisen angeht. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass die Vorgesetzten im Sinn hatten, dass man sein Team aufs Spiel setzt um sich in Dinge einzumischen, in die man sich nicht einmischen darf, ebenso unwahrscheinlich das es toleriert wird. Aber so verstehe ich, wieso ein Mann Ende 40 nur einen niederen Offiziersgrad belegt. Ich frage mich auch, wieso der direkte Vorgesetzte, gespielt von Tom Skerritt, unbedingt vom Flugdeck des Trägerschiffes mit dem Team telefonieren muss, es gibt weitaus weniger gefährliche Orte auf dem Schiff und vor allem leisere. Die Regiearbeit von Antoine Fuqua ist unter dem, was man von einem Mann der Training Day abgeliefert hat erwartet. Alles in allem ist der Film unterhaltend, man kann etwas Action sehen, wenn auch nicht viel, und für einen kriegsbasierten Film ist erstaunlich viel Plot drin. Aber für mehr als eine Mittelwertung reicht es nicht. Eine Empfehlung den Film anzusehen oder nicht kann ich auch nicht geben, dafür ist die Zielgruppe zu ungenau und die Meinungen sind zu verschieden.

Wertung: 3/6
Originaltitel: Tears of the Sun
Link: IMDB

Whale Rider

Die Maori sind ein alter Stamm auf Neu Seeland, die glauben, dass ihre Vorfahren auf einem Wal übers Meer geritten kamen. Die Maori sind traditionsbewusst, doch leider werden diese Traditionen und die Gemeinschaft des Stamms immer schwächer. Für den Häuptling Koro (Rawiri Paratene) ist klar, er braucht einen starken Nachfolger, der die Maori zusammenhält und in die Zukunft führt. Er setzt alle Hoffnung in seinen ungeborenen Enkel. Doch leider gibt es bei der Geburt Komplikationen, der Enkel stirbt und nimmt seine Mutter mit sich, einzig die Zwillingsschwester überlebt die Geburt. Aufgelöst und verzweifelt verschwindet der Vater des Mädchens nach Europa. Das Kind wächst bei seinen Großeltern auf, doch Koro hat Schwierigkeiten damit Paikea (Keisha Castle-Huges) zu akzeptieren, da sie ein Mädchen ist und sein Erbe nicht antreten kann. Nach über zehn Jahren hat Koro die Hoffnung aufgegeben, dass ihm sein Sohn einen Nachfolger schenken wird. Er beschließt alle erstgeborenen Söhne des Stammes in den alten Traditionen zu unterweisen, um dann aus ihnen einen Nachfolger zu erwählen. Heimlich beobachtet Paikea den Unterricht, worüber Koro erbost ist, da es für ein Mädchen gegen die heiligen Traditionen verstößt. Doch Paikea bleibt unbeirrt…

Dieses Drama basiert auf einem Roman von Witi Ihimaera, der selbst Maori ist. Es wird eine Geschichte über Gleichberechtigung, Traditionen und Gemeinschaft erzählt. Auch wenn es Anfangs etwas langsam angeht, so gewinnt der Film schnell an mehr und mehr Tiefe. Die Story ist zwar simpel, aber packend und gut. Die Geschichte verliert sich nicht in haufenweise kleine Nebenplots, sondern geht immer an seinem roten Faden entlang. Die Arbeit des Teams ist gut gelungen und die schauspielerischen Leistungen sind hervorragend, wobei man besonders Keisha Castle-Huges hervorheben sollte, welche für ihr Alter eine mehr als beachtliche Leistung hingelegt hat. Whale Rider inspiriert dazu sich mehr mit den eigenen Traditionen auseinander zu setzten, wie auch mit denen anderer Kulturen. Alles in allem ein sehr guter Film für die ganze Familie, der aber besonders für Jugendliche zu empfehlen ist.

Wertung: 5/6
Link: IMDB

Gefühle, die man sieht… – Things you can tell

Ein Episodenfilm über fünf Frauen und kurzen Einblicken in ihre Leben, die mehr oder weniger lose miteinander verknüpft sind. Allen verlangt es nach etwas, alle versuchen mit ihren unterschiedlichen Leben auf ihre Weise klar zu kommen. Dr. Keener (Glenn Close) ist Ärztin und alleinstehend. Sie kümmert sich fürsorglich um ihre alte gebrechliche Mutter. Eines Tages lässt sie sich von der Freundin einer Bekannten die Tarotkarten legen, um mehr über sich selbst zu erfahren. Rebecca (Holly Hunter) hingegen ist Managerin einer Bank. Sie hat nebenbei einige Affären, auch mit verheirateten Männern. Während einer Zigarettenpause freundet sie sich mit der Obdachlosen Nancy an, die ihr erstmals sehr bestimmt die Meinung sagt. Rose (Kathy Baker) ist eine alleinstehende Mutter. Sie führt zusammen mit ihrem etwas vorlauten und frühreifen Sohn ein angenehmes, aber einsames Leben. Doch eines Tages zieht der kleinwüchsige Albert im Haus gegenüber ein und weckt ihr Interesse. Christine (Calista Flockhart) ist lesbisch und nicht allein. Aber ihre Partnerin Lilly leidet offenbar an Krebs und wird nicht mehr lange zu leben haben. Carol (Cameron Diaz) ist blind und lebt mit ihrer Schwester Kathy zusammen, die gerade an einem Selbstmordfall einer alten Schulfreundin arbeitet. Carol hat ein gesundes Liebesleben, besser als das ihrer Schwester. Doch welche von den beiden ist unglücklicher?

Wie schon gesagt ein Episodenfilm. Solche Filme werden nur selten in großem Rahmen gedreht. Der Film kam auch schon 2000 in die amerikanischen Kinos und hat es erst jetzt nach Deutschland geschafft. Ich bin hin und her gerissen was diesen Film betrifft. Der Titel ist wirklich sehr treffend, man kann die Gefühle sehr gut sehen bei den Darstellerinnen. Man sieht ihre Angst, ihre Zweifel, ihre Sorgen, ihre Freude, ihre Sehnsüchte, ja man sieht ihnen einfach an, was sie fühlen. Eine Frau die anderen weh tut ohne es zu merken, eine Frau die gefestigt ist und Aufgrund dessen zerbricht. Auch die Nebendarsteller wie Penelope Allen, Amy Brenneman oder Danny Woodburn stehen den Hauptcharakteren in nichts nach. Die schauspielerische Leistung ist hervorragend. Auch die Geschichten und die ganze Ausarbeitung sind sehr gut gelungen. Man könnte sagen, dass die Hauptdarsteller unlogisch unglaubwürdig reagieren. Aber das ist Betrachtungssache. Kein Mensch reagiert gleich. Das Leben ist nun mal nicht wie in Pretty Woman. Und so mag man vielleicht normal nicht nachvollziehen können, wieso sich die Personen so verhalten, aber für die Charaktere ist es beispielhaft, passend und so doch wieder nachvollziehbar. Auf der negativen Seite ist der Film aber auch einfach nur langweilig. So und hier startet wieder mein persönliches kleines Dilemma. Der Film ist gut gemacht, aber langweilig. Bewegend, aber nicht unterhaltend. Gute Note oder schlechte Note, das ist hier die Frage. Ich entscheide mich für das Mittelmaß. Jeder muss selbst wissen ob ihm ein solcher Film gefallen kann. Von der filmerischen Leistung her lohnt er sich allemal, aber wer Spaß will, sollte besser woanders reingehn. Man kann zwar Witze über den Film machen, aber wer in diesen Film geht, will ihn genießen, da stört man dann nur wenn man es nicht genau so sieht.

Wertung: 3/6
Originaltitel: Things You Can Tell Just by Looking at Her
Link: IMDB

Die Vier Federn

Großbrittanien 1884. Harry Faversham (Heath Ledger) gehört zusammen mit seinen Kameraden zu einem angesehenen Offiziersregiment ihrer Majestät, der Königin. Sie führen ein Leben voll Ehre, Kameradschaft und Freude. Bis das Regiment eines Tages in den Krieg im Sudan einrücken soll. Harry, der sich gerade frisch mit Ethne Eustace (Kate Hudson) verlobt hat, bekommt es mit der Angst zu tun und tritt deshalb aus dem Militär aus. Von diesem Zeitpunkt wenden sich seine Freunde und Kameraden, sein Vater und sogar seine Verlobte von ihm ab. Drei seiner engsten Kameraden und Ethne geben ihm außerdem noch je eine weiße Feder, das Zeichen der Feigheit. Als Harry eines Tages hört, dass die Lage im Sudan schlecht ist, kann er mit seiner Schande nicht weiterleben und folgt dem Regiment, um seinen Freunden beizustehen. Versteckt im Hintergrund versucht er ihnen zu helfen und trifft dabei auf Abou Fatma (Djimon Hounsou), der sich ihm als Schutzengel anschließt, da Gott ihm Harry über den Weg geschickt hat. Währenddessen fängt einer von Harrys alten Kameraden und engster Freund, Jack Durrance (Wes Bentley), an, mit Ethne anzubandeln.

Womit die Story dieses Dramas nur knapp angerissen wäre. Hierbei handelt es sich um die siebte oder noch höhere Verfilmung des gleichnamigen Romans von A.E.W. Mason. Die Story ist tiefgründig, spannend, emotionell und gut umgesetzt. Man glaubt anfangs gleich zu wissen wie der Film weiter gehen wird, weil es nach den üblichen Klischees aussieht und wird deshalb gelangweilt. Aber sobald es richtig los geht, wird man immer wieder überrascht und unterliegt der Spannung und Atmosphäre des Films. Auch Kameraführung und die Choreografie, besonders in der Schlachtszene können überzeugen. Es gibt leider ein paar Dinge die nicht richtig zur Geltung kommen, wie die Beziehung von Harry zu Ethne und vor allem der Abbruch als sie ihm die letzte Feder gibt, was gar nicht dargestellt wird. Das ist einer der Punkte die vor allem Kenner der Story anmeckern werden. Aber trotz solch kleiner Mängel ist dies ein hervorragender Film und absolut sehenswert. Ach ja, man mag sich an das Motto von Blackhawk Down erinnert fühlen, das keiner zurückgelassen wird. Aber keine Sorge, der Film hier ist anders und viel besser.

Wertung: 5/6
Originaltitel: The Four Feathers
Link: IMDB

Hard Ball

Conor O`Neill (Keanu Reeves) verdient seinen Lebensunterhalt damit, dass er Eintrittskarten auf dem Schwarzmarkt verhökert. Nebenbei versucht er sich immer wieder mit Wetten, aber hat hier kein Glück, weshalb er in tiefen Schulden und damit auch in Ärger steckt. Ein Freund will ihm etwas aushelfen, allerdings nicht ohne Gegenleistung. Er will das Conor ein Baseball-Team von Ghetto-Kids trainiert. Widerwillig nimmt er den Job an, doch mit der Zeit lernt er die Kids und damit auch ihre Probleme kennen.

Ein Drama, ein etwas kitschiges, um genau zu sein. Eigentlich wird nix Neues gebracht, alte Klischees werden fleissig aufgewärmt und in einem etwas fad schmeckenden Brei vorgesetzt. Ich weis nicht, aber das hundertste Team junger Sportler, die von unten nach oben kommen, macht die Grundidee irgendwie nicht besser. OK, er ist nicht so schlimm geraten und bietetetwas Storytiefe, doch vom Hocker haun tut er wirklich nicht.

Wertung: 2/6
Link: IMDB