Seabiscuit – Mit dem Willen zum Erfolg

Amerika während der Wirtschaftskrise. Das Geld liegt nicht mehr auf der Straße, Firmen gehen bankrott und einen Job zu finden ist fast unmöglich. So auch für die Eltern von Red Pollard, welche mal sehr vermögend waren und es sich sogar erlauben konnten Red ein Pferd zu kaufen. Aber die Zeiten in denen er wie ein junger Gott reiten konnte sind vorbei. Doch durch einen glücklichen Zufall gelingt es den Pollards, wenigstens Red sicher unterzubringen und ihm eine Zukunft zu ermöglichen. Nicht ganz so schwer hat die Wirtschaftskrise Charles Howard (Jeff Bridges) getroffen, er schafft es mehr oder weniger seinen Lebensstandard als Millionär und Automobilverkäufer aufrecht zu erhalten. Trotzdem muss er einen schweren Schicksalsschlag erleiden, als sein Sohn bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt und ihn seine Frau daraufhin verlässt. Vom Schicksal gebeutelt sucht er Zerstreuung in Mexiko, wo die Prohibition nicht greift. Beim Pferderennen kommt ihm die Idee sich von nun an damit zu beschäftigen. Doch hat er selbst wenig Ahnung von Pferden, er braucht also Hilfe und die bekommt er von Tom Smith (Chris Cooper), der ein außergewöhnliches Talent mit Pferden hat. Tom überredet Charles dazu ein wildes, viel zu kleines Pferd Namens Seabiscuit zu kaufen, in dem er viel Potential sieht. Doch wer kann so ein wildes Pferd zähmen, ganz zu schweigen davon es zu reiten. Es müsste jemand sein, der selbst unzähmbar ist. Zum Beispiel der viel zu große Jockey Red Pollard (Tobey Maguire), der sich regelmäßig in den Hinterhöfen prügelt. Ein Pferd das zu klein ist, ein Jockey der zu groß ist, ein Trainer der zu alt ist und ein Sponsor der zu dumm ist es zu merken. Gemeinsam versuchen sie an die Spitze zu reiten und gegen das schnellste Pferd im Land, War Admiral, zu bestehen.

Der Film basiert auf einem Buch von Laura Hillenbrand, welches wiederum auf einer wahren Geschichte aus den dreißiger Jahren beruht. Drei gebrochene Männer finden sich zusammen, um mit einem gebrochenen Pferd Rennen zu gewinnen. So weit so gut. Das Ganze ist aber mit soviel patriotischer „Geschichtsstunde“ gewürzt, dass man teilweise glaubt in der falschen Schule zu sein. Es ist zwar nur bedingt aufdringlich, aber die Geschichte von einem Pferd, das der Nation wieder Hoffnung gibt, ist vielleicht ein bisschen übertrieben dargestellt, egal wie true die story ist auf er es based. Es geht in dem Film zwar nicht nur um ein Pferd, das im Kreis läuft, es hat schon mehr Tiefe. Allerdings werden viele der Charakterzüge und Eigenschaften der Charaktere nicht richtig ausgespielt. Vieles wird erwähnt und erscheint wichtig, aber für den Rest des Films kann man zum Beispiel die halbe Blindheit von Red vergessen. Am Anfang werden die Charaktere recht schnell vorgestellt, so dass man Schwierigkeiten hat alle richtig einzuordnen. Danach geht es in relativ normalem Tempo voran, nur kurz vor Ende wird es etwas langatmig. Die stellenweise aufkommende Langeweile fällt aber zum Glück nicht sonderlich ins Gewicht, denn die Schauspieler, gerade Chris Cooper und Tobey Maguire, bringen eine hervorragende Leistung auf die Leinwand. Und die rasant und dynamisch gefilmten Rennszenen (für die echte Jockeys engagiert wurden und die Schauspieler reiten lernen mussten) erzeugen eine gute Spannung für den Zuschauer, so dass man kein schlechtes Gefühl hat, wenn man aus dem Kino läuft. Doch so gut die Mache des Films ist, es ist doch kein Film für jedermann, viele werden sich langweilen.

Wertung: 4/6
Originaltitel: Seabiscuit
Links: IMDB

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